Zusammenfassung
Schon zu Beginn der Covid-19-Pandemie war bekannt, dass betagte, vorerkrankte und insbe-sondere in Institutionen der Langzeitpflege lebende Menschen eine hochvulnerable Personengruppe sind. Während der Pandemie kamen zahlreiche Institutionen bei der Erarbeitung von Schutzkonzepten, Isolations- und Kohortierungsmassnahmen aus personellen, fachlichen und räumlichen Gründen rasch an ihre Grenzen. Sie erhielten wenig Unterstützung von den Gemeinden und Kantonen. Die ärztliche Behandlung von Bewohnerinnen und Bewohnern konnte in vielen Institutionen nur ungenügend sichergestellt werden. Ein nationales Komitee aus Expertinnen und Experten hat die Herausforderungen für die stationäre Langzeitpflege während der Corona-Pandemie analysiert und Empfehlungen zu fünf Handlungsfeldern abgeleitet: So sollte die Rolle von Alters- und Pflegeheimen als Wohn- und Lebensort betagter Menschen sowie auch als Institutionen der medizinischen Versorgung stärker anerkannt werden. Dazu sind die ärztliche Versorgung sowie eine qualitativ gute Pflege und Be-treuung der Bewohnerinnen und Bewohner sicherzustellen. Insbesondere braucht es zusätzliche Fachkompetenzen u.a. in den Bereichen Gesundheitliche Vorausplanung (Advance Care Planning), Geriatrie, Gerontopsychiatrie, Epidemiologie sowie Infektionsprävention und -kontrolle, Palliative Care, Pharmazie/Pharmakologie und Ethik. Zu gewährleisten ist zudem die interprofessionelle und e-Health-gestützte Zusammenarbeit. Die Analyse zeigte, dass diese Herausforderungen durch die Corona-Pandemie lediglich akzentuiert wurden und die Empfehlungen somit als «Lessons Learned» über die Pandemie hinaus gültig sind.
Covid-Tests werden vom Bund ab 2023 nicht mehr bezahlt: Entgegen der klaren Haltung von senesuisse hat es das Parlament abgelehnt, dass der Bund weiterhin die Kosten für Tests übernimmt. Somit müssen nun die Kantone eine Regelung schaffen, sonst werden präventive Tests nicht mehr vergütet und jede getestete Person muss ab 2023 selber für die Kosten aufkommen.
22.046 | Covid-19-Gesetz, Änderungen und Verlängerung
Die Ausbildungsinitiative für Pflegefachpersonen kann starten: Der komplette ehemalige Gegenvorschlag zur Pflegeinitiative wurde nach dem Nationalrat nun auch vom Ständerat angenommen. Die Kantone sind nun dringend aufgefordert, die Ausbildungsförderung umzusetzen, um die vom Bund zur Verfügung gestellten 469 Mio. Franken sinnvoll einzusetzen.
22.040 | Förderung der Ausbildung im Bereich der Pflege
Auch der Ständerat will EFAS, mit Integration der Pflege: Bereits seit längerer Zeit weist senesuisse auf die Fehlanreize in unserem Gesundheitssystem hin, welche auf die unterschiedliche Finanzierung von ambulantem und stationärem Bereich zurückzuführen sind. Wir begrüssen, dass der Ständerat nicht nur bei den Spitälern, sondern auch bei Pflegeheimen und der Spitex einen fixen Kostenteiler zwischen Krankenversicherer und Kantone einführen will.
09.528 | Finanzierung der Gesundheitsleistungen aus einer Hand
Ärztliche Rezepte müssen künftig digital ausgestellt werden: Nach dem Ständerat hat sich nun auch der Nationalrat dafür ausgesprochen, dass die ausgestellten Arztrezepte in Zukunft nicht mehr auf Papier geschrieben werden. Dieser von senesuisse unterstützte Fortschritt soll die Lesbarkeit verbessern, die Abläufe vereinfachen und Fehlerquellen reduzieren.
20.3209 | Elektronische Rezepte für Heilmittel (e-Medikationsprozess)
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