Das Parlament will einen Gegenvorschlag zur «Kostenbremse-Initiative»: Die Volksinitiative der Mitte-Partei sieht vor, dass Bund und Kantone eingreifen müssen, wenn die Kosten der OKP-Prämien im Vergleich zu den Löhnen übermässig steigen. Obwohl senesuisse gegen weitere Regelungen und namentlich auch Kostenobergrenzen kämpft, hat nach dem Nationalrat auch der Ständerat einem Gegenvorschlag zugestimmt. Zwar wurden diesem die einschneidenden Zähne gezogen, aber staatliche Eingriffe nehmen weiter zu statt ab.
21.067 | Kostenbremse-Initiative und indirekter Gegenvorschlag
Der Ständerat will Medikationspläne verbindlich einführen: Patienten und Patientinnen sollen einen Medikationsplan erhalten, wenn sie mehrere Arzneimittel gleichzeitig einnehmen. Damit könne die Qualität und Sicherheit in der Pflege gesteigert werden. Der Bund solle die Vorgaben schaffen, inklusive Verantwortlichkeiten und Finanzierung. Damit könnte dann auch das elektronische Patientendossier mehr Sinn erhalten. Wir sind gespannt darauf, ob der Nationalrat eine so verbindliche Umsetzung ebenfalls unterstützt.
21.3294 | Erstellen von Medikationsplänen
Definitiv keine Kostenbeteiligung des Bundes bei Covid-Ertragsausfällen: Der Ständerat will nach wie vor keinen Bundesbeitrag an die Mehrkosten und Ertragsausfälle von Spitälern während der Corona-Pandemie leisten. Er hat am Mittwoch eine entsprechende Standesinitiative des Kantons Zürich einstimmig abgelehnt. Ähnliche Standesinitiativen hatten zuvor auch schon die Kantone Schaffhausen, Basel-Stadt, Aargau und Tessin eingereicht – allesamt ohne Erfolg..
22.303 | Mitbeteiligung des Bundes an Ertragsausfällen und Mehrkosten
Der Nationalrat möchte Medikationspauschalen in Pflegeheimen ermöglichen: Im Kanton Fribourg konnten Pflegeheime ab 2002 bis 2020 Medikamente in Grosspackungen kaufen und dank einer Vereinbarung mit den Krankenversicherern und dem Kanton die Medikamente pauschal und deutlich günstiger abrechnen. Die von senesuisse unterstützte Standesinitiative will das Pauschalsystem wieder ermöglichen und zwar auch auf nationaler Ebene.
20.332 | Freiburger Modell der pharmazeutischen Betreuung in Pflegeheimen
Der Bundesrat beantwortet Fragen zum Fachkräftemangel in der Pflege: Auf Anfrage von Ständerat Pirmin Bischof gab der Bundesrat bekannt, über welche Daten er zu diesem Thema verfügt und wie er die bestehenden Erhebungen in Zukunft sinnvoll erweitern will. Zumindest das Problem ist erkannt, jetzt braucht es nur noch Lösungen …
22.4136 | Aktuelle Daten zum Fachkräftemangel in der Pflege
Bei betagten Menschen ist die Genesung nach dem Aufenthalt im Spital meistens nicht abgeschlossen. In vielen Fällen ist eine sofortige Rückkehr nach Hause kaum möglich, es braucht eine Übergangslösung mit Pflege und Therapien. Der effektive Bedarf nach einer solchen dem Spitalaufenthalt folgenden «Akut- und Übergangspflege» (AÜP) dürfte viel grösser sein, als es die tiefe Inanspruchnahme suggeriert.
Die von senesuisse unterstützte Studie beinhaltet nicht nur eine Analyse des Problems, sondern in Kapitel 4 auch einen konkreten Lösungsvorschlag: Eine Weiterentwicklung der AÜP kann die festgestellte Angebotslücke in der nachstationären Nachsorge schliessen, indem die AÜP weiterentwickelt wird, von einem «Finanzierungsinstrument für Pflegeleistungen in den ersten zwei Wochen nach dem Spitalaufenthalt» zu einem eigentlichen Versorgungsangebot, einem interprofessionellen Übergangsangebot.
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